Folge 03: Prof. Dr. Silke Lux (UK Bonn)ADHS bei Mädchen und Frauen: Was wir erkennen – und oft übersehen

In dieser Folge von Bunte Horizonte sprechen wir mit Prof. Dr. Silke Lux, die am Universitätsklinikum Bonn zu moderner Diagnostik und geschlechtsspezifischen Unterschieden bei ADHS forscht. Ihre Arbeit zeigt, dass ADHS bei Mädchen und Frauen ein eigenes Profil hat – oft leiser, kontrollierter und dadurch viel schwerer zu erkennen. Im Gespräch erläutert Prof. Dr. Lux, warum Mädchen häufig lange unauffällig wirken, obwohl sie große innere Belastung erleben: Perfektionismus, hoher Anpassungsdruck und stilles Überforderungsmanagement prägen vielerorts das Bild. Sie beschreibt typische Symptomverläufe und erklärt, weshalb Fehldiagnosen – etwa Angststörungen oder Depressionen – nicht selten sind. Darüber hinaus thematisieren wir die Rolle hormoneller Veränderungen – von Pubertät über Schwangerschaft bis zu den Wechseljahren – und wie sie Symptome verstärken oder verändern können. Prof. Dr. Lux erläutert, wie ein multimodaler Therapieansatz aufgebaut ist und welche Unterstützung Mädchen und Frauen im Alltag stärkt.

Ein Gespräch, das Wissen vertieft, Perspektiven erweitert und zeigt, wie wichtig es ist, weibliches ADHS differenziert zu betrachten – in Diagnostik, Therapie und gesellschaftlicher Wahrnehmung.