Folge 02: Kerstin Bahrfeck - Wie aus einem sicheren Raum neues Sprechen wird – mit der DortMuT-Methode und ganz viel therapeutischem Feingefühl.
Wenn Kinder plötzlich nicht mehr sprechen – nicht aus Trotz, sondern aus Angst – stehen Eltern, Lehrkräfte und Fachkräfte oft ratlos davor. In dieser Folge sprechen Lenka und Dirk mit Kerstin Bahrfeck, Sprachheilpädagogin, Therapeutin und Mitentwicklerin der DortMuT-Methode (Dortmunder Mutismus-Therapie), über einen Ansatz, der genau hier ansetzt: behutsam, praxisnah und wirkungsvoll.
Kerstin erklärt, was selektiver Mutismus wirklich ist – und was ihn deutlich von Schüchternheit unterscheidet. Sie räumt mit gängigen Mythen auf und zeigt, weshalb der Weg zum Sprechen nicht mit Druck, sondern mit Vertrauen, Struktur und Beziehung beginnt.
Im Zentrum steht dabei der sogenannte Safe Place – ein sicherer Raum, in dem Kinder nonverbal Vertrauen aufbauen und Schritt für Schritt Sprache wieder zulassen können.
Wir erfahren, wie eine typische Therapiesitzung abläuft, welche Materialien und Rituale im DortMuT-Konzept eine Rolle spielen und wie der Transfer in den Schulalltag gelingt – etwa durch Mutverträge, Peer-Brücken oder gezielte Zusammenarbeit mit Lehrkräften und Eltern. Dabei geht es nicht nur um therapeutische Techniken, sondern um eine Haltung: leise Kinder ernst nehmen, sie nicht drängen, sondern begleiten.
Auch über Grenzen spricht Kerstin offen: Was passiert, wenn Komorbiditäten hinzukommen?
Diese Folge richtet sich an alle, die mit schweigenden Kindern arbeiten oder leben: Fachkräfte, Eltern, Pädagog:innen – und alle, die verstehen möchten, wie aus einem geschützten Raum neues Vertrauen und Sprache entstehen können.