Folge 04: Julia Sporkmann – Mutismus in der Schule: Bedarfe sehen und sensibel sein
Was passiert, wenn ein Kind in der Schule schweigt? Wie können Lehrkräfte reagieren – und was hilft wirklich?
In dieser Episode sprechen Lenka und Dirk mit Julia Sporkmann, systemische Beraterin, ehemalige Lehrerin und langjährige Begleiterin von Familien mit mutistischen Kindern.
Julia bringt ihre besondere Doppelperspektive ein: Sie kennt die Herausforderungen aus dem Klassenzimmer, aber auch aus der Beratung von Eltern und Fachkräften. Sie erzählt, wie typische Missverständnisse entstehen („Das Kind will einfach nicht sprechen“) und wie ein Perspektivwechsel gelingt.
Im Gespräch geht es um die Bedeutung von Haltung statt starrer Methoden: Warum Empathie, Geduld und kleine Schritte mehr bewirken als jede Checkliste. Julia schildert eindrücklich, wie schon kleine Veränderungen im Klassenzimmer großen Unterschied machen können – etwa durch klare Strukturen, nonverbale Kommunikation oder Nachteilsausgleiche.
Ein weiteres Thema: die Zusammenarbeit von Schule und Eltern. Julia berichtet von Spannungsfeldern, aber auch von Momenten, in denen aus Missverständnissen echte Teamarbeit wurde. Dazu stellt sie Materialien vor, die Lehrkräfte sensibilisieren und Mut machen – etwa Briefe aus Sicht eines mutistischen Kindes.
Diese Folge richtet sich an Lehrer:innen, Eltern und Fachkräfte gleichermaßen. Sie zeigt, dass es beim Mutismus in der Schule nicht darum geht, Kinder zum Sprechen zu bringen – sondern darum, ihnen sichere Räume zu geben, in denen Sprache wachsen darf.